Naher Feind #1: Alles geschieht aus einem ganz bestimmten Grund

Naher Feind #1: Alles geschieht aus einem ganz bestimmten Grund

 

Im wortwörtlichen Sinne ist diese Behauptung schlichtweg wahr. Alles entsteht aufgrund von bestimmten Umständen und Ursachen. Allerdings wird dieser Satz oft verwendet, wenn es um herausfordernde oder schmerzhafte Ereignisse geht und mit einer Bedeutung hinterlegt, die so etwas impliziert wie: „Es ist alles Teil von Gottes Plan“ oder „Für all das gibt es einen verborgenen tieferen Grund“, oder „Es ist Teil eines grundlegenden Musters, welches in sich bedeutungsvoll ist und du solltest vertrauen, auch wenn du nicht weißt was dahinter steht“ oder „Das Universum will dir/mir etwas sagen“. Alle diese Aussagen sind problematisch, denn sie werden oft auf eine Art und Weise verwendet, die eine spirituelle Vermeidungsstrategie (spiritual bypassing) oder Wunschdenken (wishful thinking) unterstützen. Wenn postuliert wird, dass der Grund eines schmerzhaften Ereignisses nicht zu erkennen oder zu erreichen ist (wie etwa durch die Behauptung, dass Gott oder ein unsichtbarer Plan dahinter steht, nicht aber menschliche Interaktionen und menschliche Fehlbarkeit), so sind wir entmutigt. Solche Aussagen halten uns davon ab, unseren eigenen Anteil an einem Ereignis nüchtern zu betrachten. Das ist eine spirituelle Vermeidungsstrategie: Wir bedienen uns spiritueller Klischés um anstrengende emotionale Arbeit zu vermeiden, ungeachtet des großen Nutzens, den diese Arbeit uns bringen würde. John Welwood, der brillante Mann der diesen Begriff geprägt hat, definiert „spiritual bypassing“ als  „den Gebrauch von spirituellen Ideen und Praktiken um emotionalen Themen, psychologischen Wunden und nicht erledigten Aufgaben in der eigenen Entwicklung auszuweichen oder diese gleich ganz zu vermeiden … indem wir versuchen, uns über die rohe und chaotische Seite unserer Menschlichkeit zu erheben, bevor wir ihr wirklich begegnet sind und unseren Frieden damit geschlossen haben.“

Eher harmlos ist der folgende Satz der vier oben genannten Beispiele: „Das Universum möchte mir/dir etwas sagen“ was heute oftmals gleichgesetzt wird mit: „Gott möchte dir etwas sagen“. Diese Aussage kann ein temporärer Verbündeter sein, denn sie fordert immerhin zum Nachdenken auf: Was soll mir das sagen? Bedeutet dieser Autounfall dass es gefährlich ist, am Steuer zu SMSen? (Antwort: Ja)! Solche Gedankengänge sind allerdings insofern problematisch, weil man die ‚Botschaft‘ Gott zuspricht oder einer göttlichen Intelligenz des Universums (praktisch dasselbe). Das kann soweit führen, dass man dieser Intelligenz gegenüber einen ähnlichen Groll hegt, wie den Eltern, die uns einstmals Lektionen durch Bestrafung erteilen wollten. Du kannst dich so in ein kindisches oder pubertäres Bewusstsein verrennen, indem du versuchst, die Lektionen zu lernen und dich in die Spur des Universums einzuordnen um mit gutem Karma oder mit der perfekten Harmonie mit allem und jedem belohnt zu werden. Weitaus nützlicher aber als solche verdrehten und fehlgeleiteten Ansichten ist es anzuerkennen, dass Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen. Achtest du auf solche Konsequenzen wenn sie sich im Kleinen zeigen, besteht die Chance, dass sie sich nicht vergrößern und zur Lawine auswachsen. Es kommt häufig vor – wenn wir eine Gelegenheit ignorieren, die uns etwas nützliches beibringen könnte über die Art wie die Dinge (oder Menschen) funktionieren – dass diese Gelegenheit mit zunehmend größerem Nachdruck immer wieder auftaucht, solange bis sie Beachtung findet.

Nun, was ist die tatsächliche Wahrheit, die hinter diesem nahen Feind steht? Von den oben genannten Statements ist folgender Satz der Wahrheit am nächsten: „Es ist Teil eines grundlegenden Musters, welches in sich bedeutungsvoll ist und dem du vertrauen solltest.“ Allerdings führt dieser Satz auf vielfache Weise in die falsche Richtung. Ja, es gibt Muster, die der Existenz zugrunde liegen – tiefliegende Strukturen, Rhythmen und Leitmotive, in die sich alles einfügt, auch wenn solche Muster viel zu subtil und komplex sind, als dass wir sie derzeit vorhersagen könnten (das wird  Chaostheorie genannt). Das bedeutet jedoch nicht, dass du solchen Mustern bedingungslos vertrauen ‘solltest’, denn das würde wiederum bedeuten, die Entscheidungskompetenz an eine (Eltern-ähnliche)‚ höhere Macht’ auszulagern und sich selbst von der spirituellen Arbeit freizustellen. Sowohl was meine eigene Erfahrung (Hareesh), als auch die anderer betrifft, die diesen Weg bereits gegangen sind, ist es weitaus nützlicher durch Meditation und die Kultivierung von Bewusstsein zu lernen, wie man über den eigenen Geist (mind) hinauswächst und die eigenen mentalen Filter überwindet, damit man beginnen kann, das Muster unmittelbar zu spüren (obwohl man es sicherlich nie wirklich verstehen wird). Ich behaupte, es ist spirituell weitaus reifer, dem zu vertrauen was du spürst – als einem abstrakten mentalen Konstrukt. Ganz gewiss ist das auch viel freudvoller. Erfahrungsgemäß ist es ein gewaltiger Unterschied daran zu glauben, dass es ein tiefer liegendes Muster gibt, oder tatsächlich etwas von seinem Wesen zu spüren (wie es Whitman tat als er schrieb „Die Offenbarung/der Urgrund der Schöpfung ist Liebe“). Du spürst es ganz unmittelbar, genauso wie du das Gras grün siehst oder die Vögel zwitschern hörst, ohne erst darüber nachdenken zu müssen, oder es erst im Nachhinein zu verstehen.

Ist dieses zugrundeliegende Muster von sich aus bedeutungsvoll? Ja und nein. Als Konzept ist es völlig unbedeutend, weder trägt es eine Botschaft, die in Worte gefasst werden könnte, noch geht es um die ‚Erfüllung‘ von irgendetwas. Aber auf nicht-konzeptioneller Ebene ist dieses Muster außerordentlich bedeutungsvoll, auf die selbe Weise wie eine Blume oder eine Galaxie sinnvoll sind. Es bedeutet was es ist, und was es ist, ist wunderschön. Gelangst du an den Punkt, an dem du das Muster selbst spürst, nimmst du seine Schönheit wahr. Seine unbeschreibliche, ehrfurchtgebietende Pracht, die gewissermaßen alles umschließt. Dann kannst du vertrauen. Du vertraust der Entfaltung deines Lebens. Du vertraust darauf, dass das Universum genau weiß was es tut, und du erkennst ganz unmittelbar wie absurd es war, nicht zu vertrauen. Und dann lachst du wie verrückt über dich selbst.

Welche Lehre lässt sich nun daraus ziehen? Sowohl im Shaiva Tantra wie auch im buddhistischen Tantra gilt: Ja, alles geschieht aus einem bestimmten Grund – und dieser Grund wiederum entsteht aus ‚all dem was jemals geschehen ist‘. Denn alles hat seine Ursachen und Bedingungen, die ihrerseits Ursachen und Bedingungen entspringen. Verfolgst du diese Spur weiter, so ist alles mit allem verwoben und du gelangst zum Urknall. (Daher sagte Carl Sagan: „Wenn du einen Apfelkuchen backen willst, musst du zunächst ein Universum erschaffen.“) Alles ist Ursache von allem was geschieht. Buchstäblich alles ist miteinander verknüpft. Aus diesem Grund sagt Shaiva Tantra: „Jedes einzelne Ding ist in allen Dingen enthalten, und alle Dinge sind in jedem einzelnen Ding enthalten. Über eines nachzudenken bedeutet, über alles nachzudenken.“ (interpretiert aus Śiva-dṛṣṭi, Kapitel 5)


DIE BEDEUTUNG VON WAHRHEIT AUF DER SPIRITUELLEN SUCHE

Wir leben in einem sozialen und politischen Klima, das zu Recht als post-faktisch (,post-factual) bezeichnet wird. Das heißt, wir wissen gar nicht genau, welches die Fakten sind und/oder wir vermuten, dass sie nicht verlässlich nachprüfbar sind. Vordergründig liegt das am Internet, das seit seiner Privatisierung 1994 den Zugang zu einer enormen Fülle an Information ermöglicht, ebenso wie zu einem atemberaubenden Maß an Fehlinformationen. In Kombination mit unserem gescheiterten Bildungssystem, welches bis heute keinen Unterricht in kritischem Denken einfordert (wie z.B. das Verstehen von fundamentalen logischen Denkfehlern – logical fallacies) – führt das dazu, dass die große Mehrheit der Bürger völlig ungeübt darin ist, Fakten von Halbwahrheiten und diese von purer Fiktion zu unterscheiden (oder dieser Unterscheidung nicht einmal Bedeutung zumisst; mehr dazu in einem anderen Beitrag).

Lasst uns kurz auf diesen Unterschied eingehen. Ein Fakt ist etwas, auf das wir uns alle einigen können. Beispielsweise wird jeder einzelne Mensch, der sich so wie einst Galileo die Mühe macht, selbst herausfinden können, dass ein Objekt mit einer Geschwindigkeit von 9,8 m/s2 von einem hohen Gebäude herunterfällt. Das ist ein Fakt. Fakten existieren auch in anderen Disziplinen und in der Wissenschaft. So spricht z.B. eine hohes Maß an Beweisen dafür, dass ein Passagierschiff mit dem Namen Titanic im Jahr 1912 gesunken ist. Kein vernünftiger Mensch, der sich die Beweise ansieht, könnte an dieser Tatsache zweifeln. Fakten verändern sich nicht mit der Zeit, sie mögen allerdings in den Augen der Öffentlichkeit anders erscheinen da dadurch, dass wir heute mehr Daten sammeln können, Wissenschaftler frühere Rückschlüsse (durch die Presse voreilig veröffentlicht) im Lichte des erweiterten und genaueren Datensatzes revidieren. Aber die Fakten selbst verändern sich nicht; vielmehr verbessert sich unsere Fähigkeit, diese zu beschreiben, was manchmal mit der Erkenntnis einhergeht, dass ein früherer Versuch der Beschreibung sein Ziel verfehlt hat.

Im Gegensatz dazu ist eine Fiktion oder Unwahrheit eine Aussage, für die kein aufmerksamer Beobachter ausreichend Beweise finden kann (so etwas wie ‚Hunde können fliegen‘ oder ‚Außerirdische haben die Pyramiden gebaut‘ oder ‚Impfmittel führen zu Autismus‘) – vorausgesetzt, dass der Beobachter nicht von vornherein eine bestimmte Schlussfolgerung anstrebt  (das ist super wichtig: Nur eine Recherche, die durch Interesse und Offenheit motiviert ist, ohne ein im Voraus festgelegtes Ergebnis, kann die Wahrheit hervorbringen).

Eine wissenschaftliche Fiktion wird Hypothese genannt. Diese These beschreibt etwas, das wahr sein könnte, aber für das es noch keine ausreichenden Beweise gibt (das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen). Und nun wird es ein bisschen kompliziert. Wissenschaftlich betrachtet kann nichts mit 100%iger Sicherheit bewiesen werden (weil die wissenschaftliche Methode zumeist induktiv ist): Etwas kann widerlegt werden oder etwas kann mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 99,99999999999999 % nachgewiesen werden (diese exakte Zahl stammt aus der Quanten-Elektrodynamik, dem bewährtesten aller wissenschaftlichen Modelle). Erreicht eine Hypothese einen hohen Wahrscheinlichkeitsgrad (in der Regel zwischen 97-99 %), so handelt es sich um eine wissenschaftliche Theorie. Das ist für Nicht-Wissenschaftler verwirrend, denn sie verwenden den Begriff „Theorie“, wenn sie von einer „Hypothese“ oder gar von einer „Vermutung“ sprechen. Aber die Relativitätstheorie und die Evolutionstheorie der natürlichen Selektionwerden deswegen als Theorie bezeichnet, weil sie nach mehr als einem Jahrhundert der Prüfung zu mehr als 99 % bestätigt sind. Wie stellen wir eine solche Übereinstimmung fest? Indem die Anwendung einer Hypothese durch unzählige Experimente zurückliegende und aktuelle Ereignisse präzise erklären kann, und darüber hinaus künftige Ereignisse genauestens prognostizieren kann.

Eine Theorie ist ein erfolgreiches Denkmodell (mental model – so benannt in einem früheren Blogbeitrag), Teil der Realität zweiter Ordnung, und nicht Teil der ersten Ordnung von Realität. Es ist außerordentlich wichtig zu erkennen, dass einige Denkmodelle weitaus zutreffender sind als andere (weil sie auf wiederholbaren Tests beruhen und zutreffende Voraussagen tätigen). Würden solche wissenschaftlich erstellten Theorien nicht schlüssig funktionieren, könntest Du das hier nicht lesen, denn dann gäbe es keine Computer.

Aber wir können noch weiter gehen. Gäbe es nicht ganz fundamentale Wahrheiten, die auf alle Menschen zutreffen, könnten wir einander gar nicht verstehen. Solche Wahrheiten sind schwierig in Worte zu fassen, denn obwohl es so etwas gibt wie zutreffende Verallgemeinerungen, ist es ziemlich schwierig, diese so zu formulieren, dass wenigstens einige Ausnahmen mit eingeschlossen sind (Kritiker werden immer auf die Ausnahmen verweisen, als ob diese die Allgemeingültigkeit entkräften könnten). Wie auch immer, wir können ein Beispiel aus der Sozial-Psychologie testen: Ich denke, wir sind uns einig, dass alle menschlichen Wesen eine unbestimmte Zahl an mental-emotionalen Bedürfnissen haben, wie z.B. das Bedürfnis nach einem gewissen Maß an Autonomie, Schutz, Sicherheit, und so weiter. Es ist unmöglich, solche Wünsche zu quantifizieren, sicher aber ist, dass jeder sie hat. Nach eingehender Betrachtung werden wir wohl auch dahingehend übereinstimmen, dass viele Menschen überwiegend damit beschäftigt sind, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, auf die ihnen jeweils bestmögliche Weise. Sind wir uns über solche Dinge einig, nennen wir das Fakten, oder zumindest Wahrheiten.

Wie hängt das nun alles mit spiritueller Philosophie zusammen? Gehört Spiritualität nicht zu einer ganz anderen Domäne? Ich sage ,Nein‘, denn dann wäre es nicht Spiritualität, sondern Fantasie oder Wunschdenken. Jede spirituelle Philosophie (SP) von Wert bietet Vorschläge (Hypothesen) an, die in direkter Anwendung und Erfahrung, also empirisch verifiziert werden können und müssen. Eine SP (im Gegensatz zu Religion) argumentiert implizit: „Wenn du dich den Übungen zur Kultivierung von Gewahrsein über eine gewisse Zeit widmest, ist es sehr wahrscheinlich, dass du vielen unserer Aussagen zustimmst, auch wenn du ihnen gegenüber zunächst abgeneigt oder skeptisch bist“. Dies setzt voraus, dass du dieser SP und ihrer Gültigkeit weder emotional noch persönlich verpflichtet bist, und gleichzeitig unvoreingenommen gegenüber der Möglichkeit bist, dass sie in einigen Kernaussagen wahr ist.

Wie die Wissenschaften entwickelt auch SP Hypothesen, einige davon werden Theorien. Spiritualität ist aber nicht mit Wissenschaft gleichzusetzen. Viele ihrer Behauptungen sind nicht widerlegbar, d. h. es kann nicht bewiesen werden, dass sie falsch sind. Letzteres ist aber eine wissenschaftliche Voraussetzung. Einige Theorien aber sind belegbar, wie z.B. die Annahme „wir sind alle miteinander in Verbindung“ (ganz spezifisch: in der Sprache der Physik ist das Universum in sich verschlungen, was wiederum bedeutet, dass man nicht an einer Stelle etwas ändern kann, ohne an anderer Stelle Auswirkungen zu erzeugen; zumindest aber gilt, dass das Universum untrennbar ist, d.h. kein einzelnes Teil kann dauerhaft von einem anderen abgetrennt werden). Schließlich bietet Spiritualität im Gegensatz zur Wissenschaft Vorschläge, die nicht im öffentlichen objektiven Raum verifizierbar sind, sondern nur durch subjektive, bewusste Erfahrung. Trotzdem können einige Theorien mit einem soliden Grad an Wahrscheinlichkeit verifiziert werden (sofern man geduldig genug ist).

Nicht zuletzt gilt es festzuhalten, dass jede verbale Aussage in SP der Wahrheit lediglich nahe kommen kann, denn das subjektive Erleben des Bewusstseins ist naturgemäß nonverbal. Andernfalls könnte man seine Gefühle so perfekt beschreiben, dass jeder Zuhörer jederzeit exakt nachvollziehen könnte, was gemeint ist, und das ist ganz sicher nicht der Fall. Einige spirituelle Lehren nähern sich der wortlosen Wahrheit allerdings mehr an als andere. Und einige kommen der Wahrheit so nahe, wie es mit Worten nur möglich ist. Haben SP ihre Lehre und beschreibenden Worte über die Jahrhunderte so verfeinert, warum sollten wir uns überhaupt mit ‚Nahen Feinden‘ oder ‚Verbündeten auf Zeit‘ abgeben, anstatt direkt den bestmöglichen und erprobten Weg zu beschreiten?


Was sind die „nahen Feinde der Wahrheit“? Ich entleihe diesen Satz aus dem Buddhismus, um mich auf verzerrte Versionen spiritueller Lehren zu beziehen. Auf Aussagen, die wesentlichen und subtilen Wahrheiten ziemlich nahekommen, aber dennoch knapp daneben liegen, was auf lange Sicht gesehen zu großen Unterschieden führt. Wenn wir von tiefgreifenden und grundlegenden Wahrheiten sprechen, so machen Äußerungen, die „ein bisschen falsch“ sind, kurzfristig betrachtet keinen großen Unterschied, wohl aber auf lange Sicht. So wie eine kleine Kursabweichung deines Bootes auf kurzen Strecken zunächst unerheblich ist, dich aber nach einigen tausend Meilen auf einen anderen Kontinent bringt.

Manche Menschen werden gegen das Wort „falsch“ im letzten Absatz Einspruch erheben. Diese Leute folgen der Idee, dass das einzig notwendige Kriterium für die Wahrheit darin besteht, dass es sich für einen selbst wahr anfühlt. Diese Sichtweise ist in Bezug auf Spiritualität ebenso gefährlich wie in Bezug auf Politik. Denn dahinter steht zumeist: Ich will, dass es wahr ist, also glaube ich es –  egal wie die Fakten sind. Wenn du nicht erkennst, wie brisant dieses Thema ist, oder wenn du zweifelst, ob es überhaupt Fakten oder universelle Wahrheiten gibt, lies bitte die zweite Hälfte dieses Blogbeitrags.

Für jeden spirituellen Sucher ist es enorm wichtig zu erkennen, warum es sich um nahe Feinde handelt, und nicht um die Wahrheit selbst, wenn er/sie über den Status eines Anfängers hinauswachsen will, um tief in die (überaus erfüllende) spirituelle Arbeit einzutauchen. Ich möchte hier noch anfügen, dass ein wirklich „naher“ Feind für einen Anfänger ein Verbündeter auf Zeit sein mag. Aber auf einem höheren/tieferen Level spiritueller Praxis gibt es kein „nahe genug“ mehr. Wenn du deine bequemen und wohlgefälligen Selbstbeteuerungen nicht auf dem Altar der Wahrheit opferst, wird dein Fortschritt stagnieren.


Übersetzung aus der Reihe: Nahe Feinde der Wahrheit von:

© Christopher Hareesh Wallis, Juli 29, 2017

Englischer Originalartikel hier!

Mit freundlicher Genehmigung übersetzt aus dem Englischen 12.2019 von: Brigitte Heinz, Yogalehrerin YA und Anusara Elements · Lektorat: Eva Ananya 

Über

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